„Die Suppe schmeckt super gut, Mama!!“ – Das höre ich gerne! Welche Mama hört es denn nicht gerne? Vor allem, wenn das Kompliment tatsächlich an die italienische Hühner-Karotten-Blumenkohl-Suppe (garniert mit Parmesan) und nicht an die fast food-Burger und Pommes gerichtet ist!
Ja, die Suppe! Im Grunde genommen, bin ich schon überglücklich, wenn die Kinder einfach das essen, was ich koche. Doch diese Rückmeldungen zwischendurch tun mir so gut, dass auch der schlimmste Tag danach ganz einfach gerettet ist. Was ist das für ein Phänomen? Was bewirkt das in uns? Warum schätzen wir solch positive Feedbacks?
Die ganze Welt spricht über die Wertschätzung im Arbeitsumfeld. Genau das ist es! Die Wertschätzung der erbrachten Leistung und deren korrekte Kommunikation.
Oft werden Sachen zu einer Selbstverständlichkeit und man schätzt dann diese nicht mehr. Kann man dem entgegenwirken?
Beispiel 1: Das Essen schmeckt jeden Tag gut, ich kriege kein Lob mehr von den Kindern. Was mache ich? Koche ich einmal schlecht, damit sie sehen, dass es auch mal schlimm sein kann? Koche ich mal gar nicht, indem ich für ein paar Tage verschwinde? Sie sollen es gefälligst wertschätzen!
Beispiel 2: Ich erbringe durchgehend gute Leistung auf der Arbeit, mein Chef sieht dies inzwischen als selbstverständlich an. Ich bekomme überhaupt kein Feedback. Was mache ich? Werde ich für ein paar Tage krank, damit er endlich sieht, dass ohne mich nichts geht? Dem zeig ich´s!
Der Unterschied ist ganz klar. Im ersten Beispiel würde eine Mama mit einem gesunden Geistesvermögen nicht auf die Idee kommen, auch mal absichtlich schlecht zu kochen oder mal abzuhauen, damit die Kinder ihre Leistung schätzen. Die Komplimente der Kinder über das gute Essen ist mehr als erfreulich, das macht jede Mama überglücklich, aber wir sind auch damit zufrieden, wenn einfach gegessen wird. Wir lieben unsere Kinder bedingungslos.
Doch im zweiten Beispiel ist es durchaus möglich, dass die Hinnahme einer guten, aber auch sogar einer überdurchschnittlichen Leistung als Selbstverständlichkeit zu einer großen Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führt. Es ist eine bewiesene Tatsache, doch weigern sich viele Chefs eine gewisse Form der Wertschätzung zu kommunizieren.
Wir können versuchen, in die Denkweise solcher Chefs hineinzuschauen: „Die Mitarbeiter werden doch dafür bezahlt, dass sie stets gute Leistung erbringen. Warum muss ich sie ständig auch noch dafür loben? Denken die, ich habe nichts zu tun?“
Das Schlimme ist, dass es stimmt! Aber nur, wenn man das Denken an dieser Stelle aufhören würde! Die Mitarbeiter werden dafür bezahlt, dass sie arbeiten; Die Leistung sollte gut sein. Wenn ein Mitarbeiter seine Arbeit permanent schlecht macht, stellt sich die Frage, ob er seine Bezahlung wert ist und wie man nun damit umgeht.
Doch wenn man weiterdenkt, kommt man zu einem anderen Ergebnis! Ich als Chef brauche für bestimmte Aufgaben unterschiedliche Mitarbeiter. Doch die Einstellung sollte gleich sein: Ich gebe 100% und ich möchte 100% erhalten.
100% auf der Mitarbeiterseite beinhalten: 1) Keine schlechte Stimmung im Betrieb verbreiten 2) Gute Leistung erbringen 3) Über den Tellerrand hinaus denken.
100% auf der Chefseite beinhalten: 1) Ich bin ein gutes Vorbild 2) Ich bezahle angemessen 3) Ich sehe die Mitarbeiter als wichtigste Ressource.
Leicht gesagt, schwer umgesetzt? Nein! Leicht gesagt, leicht umgesetzt!
Indem ich als Mitarbeiter während der Arbeitszeit nicht ständig auf das Handy schaue; lernbereit bin; mich voll auf meine Arbeit konzentriere; es zugebe, wenn ich nicht weiterkomme; ich trotzdem im Sinne des Unternehmens handle, auch wenn ich nicht direkt zuständig bin; ich nicht über die Kollegen und Chefs lästere.
Und indem ich als Chef einfach mal Ahnung davon habe, was ich tue; mein Telefon während des Mitarbeitergesprächs umstelle und währenddessen nicht permanent auf die Uhr schaue; nicht das Gefühl vermittle, ohne mich wäret ihr erledigt; Im Gegenteil: Das Gefühl vermittle, wir sind ein Team, wenn wir zusammenhalten, schaffen wir alles; ehrlich lobe und ehrlich kritisiere; und ganz einfach die Reste meines Nachmittagsapfels nicht in den Papierkorb schmeiße, mit der Einstellung: das ist die Aufgabe einer Putzfrau, sie wird ja dafür bezahlt!
Wer den letzten Punkt noch nicht umgesetzt hat, dann bitte damit beginnen, geht am einfachsten!
Ich freue mich schon auf das Feedback über die Fleischküchle mit Kartoffelpüree und Lauchgemüse heute Abend!